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Plataria, Igoumenitsa, Ioannina ... Korfu

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16. April 2009


Fahrt zurück von Korfu nach Cavos
Nun stehe ich also an der Bushaltestelle an der der grüne Bus nach Cavos halten soll. Ich bin ein wenig zu früh und muss warten. Als der Bus hält, frage ich den Busfahrer, ob der Bus auch in Agios Nikolaos hält. Leider nicht,
nur zwei x am Tag klappert der Bus die Dörfer ab.

Er sagt, ich solle am besten in Argirades aussteigen, dann könnte ich von dort zu Fuß nach Agios Nikolaos gehen. Na, toll!!! Die Sonne geht schon unter und es dauert mindestens eine Stunde bis der Bus in Argirades ist.

Ich sehe den Weg durch den Wald vor mir und mir wird richtig mulmig. Bertel mag ich nicht anrufen, er ist nach getaner Arbeit sicher froh zu Hause zu sein und so wie ich ihn kenne, trinkt er bestimmt inzwischen Bier oder Rotwein.
Na, ja, denke ich, irgendwie muss es gehen.

Mein Handy klingelt. Es ist Massimo. Er ist aus Italien zurück und will mich treffen. Ich sage ihm, dass ich auf Korfu bin und morgen zurück komme. Schade, er muss zurück nach Kastoria, da er in eine andere Wohnung umzieht.

Gegen 22 Uhr sind wir in Argirades. Es ist schon sehr dunkel, einige Sterne strahlen. Im Ort gibt es noch Straßenlaternen. Doch außerhalb des Ortes muss ich mich am weißen Randstreifen orientieren. Autos die mir entgegen kommen blenden mich mit ihren Scheinwerfern. Die Straße führt wenigstens bergab und so gehe ich sehr zügig. Nach jeder Kurve hoffe ich den Weg nach links Richtung Agios Nikolaos zu entdecken. Die Strecke von Argirades ist länger als ich erwartet habe.

Das Handy klingelt wieder. Es ist Bertel. Er fragt, wo ich bin. Ich erzähle ihm kurz mein Malheur, betone aber, dass ich mich schon zurechtfinden werde.

Eine zeitlang kommen mir keine Autos entgegen. Links im Feld leuchtet etwas, das wie eine Lichterkette funkelt - Nein, es sind Glühwürmchen! Es sieht wunderbar aus, wie sie durch die Nacht tanzen und die Sterne am Himmel funkeln. Das macht mir Mut!

Irgendwann gelange ich endlich an den Waldweg. Mutig biege ich ein. Das erste Stück des Weges ist noch einigermaßen hell, es geht steil bergan.
Ich bin fast oben angelangt, da höre ich hinter mir ein Auto kommen. Schnell strecke ich meinen Arm aus und winke. Das Auto hält. Die halbe Familie sitzt drin. Hinten auf der Rückbank sitzt eine sehr alte Frau. Sie nehmen mich mit und so komme ich schneller als ich dachte zum Haus Bertel.

Bertel und Fredl sitzen in der Wohndiele, der Rotwein ist leer. Aufmerksam, wie der Bertel immer ist, reicht er mir sein Glas, das noch gut gefüllt ist und ich erzähle ein wenig über meinen Ausflug. Fredl will zu seinem Schiff, aber er hat einen riesigen Topf Rindfleischsuppe auf dem Herd stehen, die noch mindestens eine halbe Stunde kochen soll. Er stellt seinen Handywecker und bittet mich darum den Herd auszustellen wenn er klingelt. Na, klar!

In der Zwischenzeit richte ich mein Bett her, wasche mich. Die Zeit müsste längst um sein. Ich gehe in die Diele, um auf das Handy zu sehen. Doch es liegt nicht mehr auf dem Schreibtisch. Fredl hat es mitgenommen.

Ich beschließe, dass die halbe Stunde um ist und schalte den Herd aus.

Beseelt von Korfu und dem Glas Rotwein falle ich ins Bett. Mir wird bewusst, dass ich ja morgen wieder nach Plataria fahre und eine paar Tränchen kullern über meine Wangen. Es war so schön hier auf Korfu!!!

... und die nette Gesellschaft von Bertel und Fredl werde ich sehr vermissen.
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