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20. Oktober
2008
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Heute
Morgen habe ich viel an meinem Roman geschrieben. Nachmittags gehe ich
in das
Dorf, um Einiges zu erledigen. Geld abheben, eine SIM-Karte
für
mein Handy besorgen, neue Zigarillos und ein paar Lebensmittel
einkaufen.
Zunächst steuere ich den Geldautomaten an, aber der gibt mir
nichts. In einer benachbarten Taverne bitte ich Jemanden um Hilfe, da
die
Texte auf dem Bildschirm nur in Griechisch erscheinen. Aber auch
das hilft nichts. Damit erledigt sich erst mal die Handykarte.
Am Kiosk hatte ich vor ein paar Tagen nachgefragt, ob sie mir eventuell
meine Filter-Zigarillos besorgen könnten. Die Dame wollte es
versuchen.
Auch dort Fehl-Anzeige!
Ich flehe euch alle an: Schickt mir Päckchen mit meinem
Lieblings-Zigarillos!!! |
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Was
danach passiert ist richtig nett und hat mich für Alles
entschädigt.
An der Marina liegt ein größerer Fisch-Kutter und
Vangelis
hatte mir geraten, Fisch nur von den größeren
Schiffen zu
kaufen, die seien billiger.
Also will ich Fisch kaufen und ihn mir am Abend in der Pfanne braten.
Vor mir kauft gerade ein Herr eine große Kiste mit etwa
handlangen Fischen.
Es sind
Sardinen! Die 13 - 16 cm langen Jungfische
des
Pilchards,
die ausgewachsen ca. 30 cm groß wird.
Ich versuche mit ein paar Worten Griechisch und mit intelligenten
Händen und Füßen, denen deutlich zu
machen, dass ich Solo bin und nur fünf Fische haben
möchte. Sie
zeigen auf den frischen Fisch und auf einen anderen Fischer, der
vor mir an Bord in einer Pfanne Fische brät.
Ich überlege nicht lange und entscheide mich für die
gebratenen Fische. Es riecht so gut und sie sehen lecker aus.
Ich frage nach dem Preis und er zeigt mir fünf Finger, was
vieles
heißen kann - 50 Cent oder 5 Euro. So ziehe ich einen
10-Euro-Schein aus der Tasche
und will ihm das Geld geben. Der Typ winkt freundlich ab. Er will
kein Geld.
Ruckzuck wird von Bord ein Stuhl auf das Kai gestellt, ein kleiner
Hocker dient als Tisch. Einen Fisch gibt man mir direkt aus der Pfanne
in die
Hand. Der ist heiß, schmeckt lecker. Dann reicht man mir eine
Schale mit fünf Fische und dazu ein halbes Weißbrot.
Ein
anderer
Fischer besorgt einen Becher mit Wasser. Der Becher sieht zwar
unappetitlich aus aber die Sonne Griechenlands breitet in mir
Gelassenheit aus. |
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Kies am Strand |
Das
müsstet
ihr
sehen. Da sitze ich am Kai, werde von
mehreren Fischern hofiert. Das Schiff heißt "Cap Nikitas", an
einigen Leinen an Bord flattern T-Shirts und Unterhosen.
Die Fische muss ich natürlich mit
der Hand essen. Es ist lustig und ich schaue die Fischer dankbar und
freundlich an. Ich bin kaum fertig, da landen noch drei weitere Fische
in meiner
Schüssel. Wo gibt es denn so was, denke ich.
Mein Bauch ist voll, meine Seele schwappt über und ich
spaziere
lange am Ufer entlang. Genieße die Wärme und den
Geruch des
Meeres,
finde einen hübschen kleinen Marmorstein.
Auf
dem Rückweg setze ich mich in ein Café und bestelle
einen Frappé. der kostet 1,30 Euro hier. Dazu wird ein
gutes Glas Wasser gereicht.
Als ich bezahlen will, reiche ich dem Kellner meinen 10-Euro-Schein. Er
spricht deutsch:
"Haben Sie es nicht kleiner?" Ich schütte mein
Kleingeld
auf den Tresen. Es sind 70 Cent. Der Kellner lacht freundlich und
bedankt sich. An diesem Tag kann ich partout meinen 10-Euro-Schein
nicht los werden.
Ich spaziere nach Hause. Augusta ist draußen und ich
erzähle
ihr natürlich die Story mit den Fischern. Augusta meint, dass
das
wahrscheinlich private
Fischer waren, die mir gern diese Freude machen wollten.
"Moment mal Gundula", sagt sie, "ich hab noch ein paar
Gemüse-Pfannkuchen ..."
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