
21. Dezember
2008

Sivota
Meer und Sonne
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...
nur noch 4,72 Euro im Portemonaie. Es wird Zeit einen deutsch-
sprechenden Geldautomaten aufzusuchen. Wozu habe ich ein Handy.
Ich schreibe eine SMS an Barbara: "hi barbara. Hast du lust nachher in
sivota spazieren zu gehen. brauche
dringend geld. liebe grüße gundula"
Es dauert nicht lange und Barbara simst zurück: "Muss ein paar
Sachen erledigen, dann melde ich mich lg. Bale"
Oh, fein, Barbara ist vom Sternzeichen Jungfrau - das kann also noch
dauern. In der Zwischenzeit werde ich auch
noch Einiges erledigen. Ich wasche ein paar wärmere Pullis,
hänge
sie
auf. Ziehe mit dem Staubsauger ein paar staubfreie Linien durch die
Wohnung. Zeit für Kaffee, Adventsgebäck und Mahjong.
Das
Handy
klingelt, es ist Barbara: "Ich esse nur noch einen Obstsalat auf dem
Balkon, kannst kommen und noch einen griechischen Kaffee trinken ..."
Bald sitzen wir im Auto samt Hund, namens "Sky" - Ich nenne ihn
"Skywalker".
In Sivota
steuere ich auf den Geldautomaten zu, den ich schon kenne. Er
sieht irgendwie merkwürdig heute aus. Keine blinkenden
grünen
Lichter
und hinter dem Glas des Monitors sehe ich Kondenstropfen. Dem Automaten
vertraue ich lieber nicht meine Karte an. Das ist natürlich
ganz
schön
blöd. Nun habe ich Barbara hierher gelotst und bekomme kein
Geld.
Also Menschen suchen, vielleicht gibt es ja noch einen weiteren
Automaten in diesem idyllischen Ort. Nach zwei vergeblichen Anfragen
endlich: "Ja, es gibt noch einen zweiten Geldautomat." Nichts
wie
hin.
Oh, Wunder, er spricht deutsch und funktioniert einwandfrei.
Wir sehen uns den Ort an. Es gibt viele schöne Ferienwohnungen
hier bis in die Berge hinein. Aber scheinbar kommen die Gäste
nur
in den Sommer-Monaten her. Die meisten Tavernen und Cafés
haben
im Gegensatz zu Plataria geschlossen. Das verstehen Barbara und ich
nicht und malen uns aus, wie wir den Ort aufmischen könnten,
damit
er auch in den Wintermonaten belebt ist.
Das
Zusammenspiel von Sonne, Wolken und Meer taucht die Bucht in ein
zauberhaftes Licht. Barbara findet ein dickeres Stück Seil,
freut
sich
darüber, schwingt es wie ein Lasso, wirft es, Skywalker rennt
los,
bringt es ihr zurück. Das Spiel wiederholt sich. Ich
möchte
Skywalker
auch mal erfreuen. Barbara gibt mir das Seil. Ich schwinge es wie ein
Lasso, lass es los... das Seil fliegt in den steilen Hang der
Ufer-Böschung, bleibt in einem hohen Busch hängen ...
Oh,
nein ...
Barbara klettert in den Hang hinein, Skywalker auch. Mühsam
quält sich
Barbara an Hund und Geröll vorbei, schüttelt
kräftig an
dem Busch, das
hilft noch nicht. Ich stehe mit offenem Mund da, vergesse leider die
Aktion zu fotografieren. Barbara klettert ein Stück
höher in
den Hang
hinein. Erneutes Schütteln, jetzt kann sie ein Ende des Seils
packen,
zieht es herunter.
Wir setzen uns in das einzige Café, das geöffnet
hat. Ich
lade Barbara ein. Skywalker darf mit rein, legt sich brav und ruhig
hin. Barbara bestellt sich einen Frappé, ich bestelle
Cappuccino
und einen Toast - Schinken mit Käse überbacken.
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