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29. Dezember
2008

Mein Laptop
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Wie
gut, dass wir im Zeitalter des Internets leben, die E-Mails schneller
ankommem als die auf normalen Wege abgesandte Post - vor allem im
Ausland. Göttingen scheint gleich nebenan zu sein und ich
nehme am
Leben meiner Familie ein wenig teil.
Ich habe mich über die Mails meiner Kinder sehr gefreut, in
denen
sie sich über die Geschenke zu Weihnachten bedankten.
Stellvertretend für Alle erwähne ich ein paar Zeilen
aus
einer E-Mail von Simone, die meine Enkelin Ronja (4 Jahre) ihrer Mutter
diktiert hat.
Das Schöne an diesen Zeilen ist, dass dieses kleine
Mädchen
darüber nachgedacht hat, was Omi gerne mag.
Liebe Omi,
Du bist so lieb zu mir.
Alle Gummis, dies auf der ganzen Welt gibt, schenken wir Dir,
und wir schenken Dir eine ganze Packung voller Gummibärchen.
Für Omi schenken wir ein Hähnchen, das nie
pähnchend
und ein lustiges Hähnchen das lacht.
Gummibärchen, Gummipärchen
und alles, was Omi mag.
Schinken.
Wir schenken Omi einen gebackenen Fisch
in einer gepackten Tüte zum Abendbrot.
Liebe Omi,
ich gebe Dir 200.000 Küsschen
und wenn mein Geburtstag wieder ist,
lade ich Dich dazu ein.
Ich hab Hannes bekommen von dem Weihnachtsglanz.
Hannes ist ein echtes Kaninchen.
Bitte denk daran, dass ich ein echtes Kanínchen habe.
Deine Ronja
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Es
ist schön, dass es Tage im Jahr gibt, die besonders gefeiert
werden, auf die man sich freuen kann. Wenn man selbst aktiv wird, den
Tag mit gestaltet - sei es durch einen selbst gebackenen Kuchen oder
ein kaltes Buffet - erlebt man diese Tage besonders intensiv.
Ich finde es nicht wichtig, ob Weihnachten Weihnachten oder doch nur
ein ehemaliges Sonnenwende-Fest ist. Jeder Mensch hat seine eigenen
Vorstellungen von Weihnachten. Ein Sonnenwende-Fest ist ja auch viel
passender.
Das Erleben von wiederkehrender
Tradition, der Geruch von Anis und Zimt, die vielen Kerzen in der
dunklen Jahreszeit, die Erinnerung an die Kindheit. Wer das Kind in
sich bewahrt, freut sich jedes Jahr wieder.
Sicherlich, auch diese Tage sind nicht verschont von unangenehmen
Ereignissen; sei es die hysterische Oma, die uns nervt; der Hund, der
den Zwerghasen so erschreckt, dass er sein Leben aushaucht; die liebe
Ur-Oma, die Heiligabend zu viel Gutes gegessen hat, daher eine
bedrohliche Gallenkolik erleidet ... doch das alles
gehört zum Leben dazu. Das Leben nimmt keine
Rücksicht darauf, dass wir gerade feiern wollen. Derjenige,
der
gelassen
zwischen nerviger Oma und Gallenkolik, die wenigen kostbaren Minuten
genießen kann, wird sich trotzdem gern an diese Tage erinnern.
Ja, ich mag Weihnachten mit allem Drum und Dran, mag gerne schenken,
freue mich über Geschenke. In der Fremde war meine Familie mir
besonders nah.
Vielleicht liegt es daran, dass ich keine großen Erwartungen
an
ein paar Stunden des Jahres habe. Freude, Glück und Liebe
lassen
sich nicht planen und schon gar nicht erkaufen.
"...und plötzlich steht es neben dir..." (Joachim Ringelnatz)
Es sind die liebevoll ausgewählten Domino-Steine in der
Fremde,
die das Herz mehr erwärmen als der schönste Diamant
von einem
ungeliebten Menschen.
Natürlich würde ich mich auch über einen
Diamanten
freuen - von einem Mann, der mich liebt und den ich ebenso liebe.
Vielleicht in einem Moment, wo wir händchenhaltend auf einer
Bank
vor dem Taj Mahal sitzen.

... denn Träume
können wahr werden
und genau das wünsche ich mir und euch allen
für das kommende neue Jahr 2009
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