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16. Februar
2009

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Es
ist 8.00 Uhr, die Sonne scheint in mein Zimmer. Ich gehe auf meine
Terrasse und begrüße den Morgen. Der Himmel ist
wolkenlos,
eine leichte Brise kräuselt das Meer. Es ist noch
kühl, die
klare Luft lässt meine Bronchien jubilieren, sprengt
Raucherbeläge fort.
Mit Kaffee und Soft-Cakes setze ich mich an den kleinen Tisch am
Fenster. Frühstücken werde ich später.
I-Tunes spielt
gerade "Dust in the winds" von Kansas. Heute habe ich Geburtstag,
öffne einen lieben Brief von meiner Tochter Christine. Das
kleine
Büchlein "Einfach nur träumen" inspiriert mich, ich
blicke
zurück auf vergangene Jahre. Die meisten Träume in
meinem
Leben konnte ich verwirklichen, und ich bin froh, dass ich immer noch
träumen kann. Ich kann noch lieben, und das ist eine Gabe, die
ich
demütig zu schätzen weiß.
Zufrieden und glücklich schaue ich erwartungsfroh in den Tag,
in
das Leben.
Weniger
zufrieden bin ich, als ich in den Kühlschrank schaue. Durch
Umzug
und Wochenende kam ich nicht zum Einkaufen. Also latsche ich zum
Supermarkt. Sie haben sogar guten Sekt. Ich wähle eine Packung
mit
französischem Sekt. in der sich auch zwei Sektgläser
befinden, lasse mir ein paar Wurstscheiben abschneiden und hole mir
eine Packung "Greek Taramas" aus der Kühltheke.
Wenig später ist der Tisch gedeckt und ich genieße
das
Frühstück.
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Da
die Sonne so schön scheint, will ich spazieren gehen,
doch zu meiner großen Freude steht Adorno vor der
Terrassen-Tür, will mir zum Geburtstag gratulieren, nimmt mich
in
seine starken Arme. Wir setzen uns auf die Terrasse, ich nehme Sekt und
Gläser mit nach draußen.
... und ich bekomme sogar ein kleines Geschenk von ihm. Drei
schöne Kerzen in Rosen-Form. So sitzen wir eine Weile in der
Sonne, genießen die wunderbare Aussicht und den Sekt, der
sehr
gut schmeckt.
Leider fällt mir erst ein, als Adorno wieder geht, dass ich
noch
zur Post wollte, dort müsste ein Paket von meinem Bruder
angekommen sein, doch die Post hat nur bis 14.00 Uhr
geöffnet. Es ist jetzt 14.30 Uhr.
Ich schaue trotzdem bei der Post vorbei, sie hat natürlich
schon
geschlossen. Meine Füße ändern die
Richtung, gehen an
den Strand. Das Meer glitzert im Sonnenlicht. Auf dem Weg
zurück
kehre ich im Café Dream ein, bestelle mir Cappuccino und so
eine
Kuchen-Eis-Kombinantion. Sie besteht aus heißem
Schokoladen-Kuchen mit Vanille-Eis und Schlagsahne. |
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Um
18.00 Uhr wollen Adorno und ich uns in der Fisch-Taverne "Zafiris"
treffen. Aus meinem Kleiderschrank hole ich das neue Kleid heraus, dass
ich mir mal in Igoumenitsa gekauft habe und ziehe es an. Der Spiegel
sagt nein! Das üppige Frühstück, der
Kuchen ... ich sehe
aus wie eine schwangere Frau. Ich probiere den schwarzen langen Rock
an, bei dem man vorne, je nach Anlass, die Knöpfe mehr oder
weniger weit aufknöpfen kann. Dazu ein weißes Top
und die
transparente weiße Bluse. Der Spiegel sagt ja!
In der Taverne muss ich ungefähr eine halbe Stunde auf Adorno
warten.
Als er dann endlich kommt, bin ich schon ein
wenig geschockt. Er sieht schlampig aus, entschuldigt sich damit, dass
es ihm nicht gut gehe.
Noch sind wir die einzigen Gäste, na, ja
wir
haben Montag. Das Gefühl, ein Restaurant nur für sich
zu
haben, hat ja auch was. Wir sitzen am Kamin und bestellen Fisch, den
wir in der Küche auswählen: Ein "Sargos" etwa 1 kg.
Unabhängig voneinander wollen wir, keine Pommes dazu; nur
Fisch
und Brot.
Im Kamin knistert das Holz, der Rotwein im Glas funkelt, das Bier ist
kühl. Durch unsere Unterhaltung vergeht die Zeit schnell, der
gegrillte Fisch wird serviert. Der Duft ist vielversprechend. (Selbst
jetzt beim Schreiben, läuft mir das Wasser im Munde zusammen.)
Es ist nett, Adorno beim Essen zuzuschauen; denn er benutzt - genau wie
ich - seine Hände zum Essen! - Ich glaube zwar an so etwas
nicht,
doch irgendwie müssen wir kosmische Zwillinge sein. Auch in
unseren Gesprächen entdecken wir viel Gemeinsames, u. a. mag
er
auch gern stundenlang Pilze sammeln. Er erzählt von riesigen
Körben mit Steinpilzen; ich von der Vergiftung durch
Hallimasch.
Ich hatte die Hallimasch eingefroren, wollte Toast mit Pilzen essen,
legte Hallimasch auf den Toast und überbackte alles. Dabei
wurde
der Pilz nicht richtig gar und Hallimasch sind im rohen Zustand giftig.
Wie ihr merkt, habe ich den Pilzrausch überlebt.
Irgendwann fuhr Adorno mich nach Hause. Es war ein schöner
Geburtstag und morgen hol ich noch das Päckchen von meinem
Bruder
ab.
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