|
|

22.
März 2009
|
Es
ist bereits 10.00 Uhr! Heute habe ich lange geschlafen. Langsam stehe
ich auf, koche
Kaffee und setze mich an den Laptop. Eine Runde Mahjong, E-Mails
abholen, nichts Besonderes. Doch, die Sonne scheint! Zeit für
ein ausgiebiges Frühstück.
Nach dem Frühstück will ich die Haare mal waschen, da
klingelt das Handy. Es ist Massimo. Versehentlich drücke ich
falsche Knöpfe, das Gespräch ist weg. Ich rufe
zurück.
Er fragt, ob ich Lust auf einen kleinen Ausflug habe.
Ich lasse das Haarewaschen, ziehe mich an und gehe zur Marina. Massimo
putzt die Scheiben seines Peugeot. Er möchte mit mir nach
Sivota
fahren.
In
Sivota hat
sich
seit Dezember nichts geändert. Nur ein paar Tavernen haben
geöffnet. Die Ferien-Häuser und -Wohnungen stehen
noch leer.
Das erkenne ich an den geschlossenen Fensterläden.
Wir spazieren entlang der Mole. Nur wenige Schiffe liegen hier vor
Anker.
Die zwei schönen Segelschiffe, habe ich schon im Dezember
gesehen.
Erst heute fällt mir auf, dass die Merlin eine
Galionsfigur vorne am
Bug hat. Da das Schiff Merlin heißt, so trägt es
auch den
bekannten Zauberer Merlin.
Segelboot
Merlin in Sivota
... und
hier noch mal nur die Figur des Zauberers Merlin
|
|

See-Igel
|
Auf
der
Mole
liegen
ein paar Fischernetze und auf dem einen Fischernetz entdecke ich einen
See-Igel, der schon einige Stacheln verloren hat.
Noch interessanter ist, was ich wenige Meter weiter auf der Mole sehe.
Einen abgebrochenen Schiffsmast, Kletterseile und weiteres
Zubehör
eines Segelbootes. Bootskenner werden das schon bei dem ersten Foto
oben entdeckt haben.
Das Segelschiff ist nämlich ein 2-Master. Der Mast muss bei
einem
der Winterstürme gebrochen sein. Ich erinnere mich, dass ich
die
Segelboote im Dezember fotografiert habe. Hier ist eines der Fotos:
Segelschiff Merlin im Dezember
aufgenommen
Links im Bild ist der erste Mast zu sehen. Richtung Heck steht der
zweite Mast mit Radar-Anlage, der jetzt abgebrochen auf der Mole liegt.
|
|
|
Eigentlich
wollten
wir nach dem Spaziergang in eine der Tavernen einkehren, doch es sind
kaum Gäste dort und wir fahren zurück nach Plataria.
Massimo
parkt sein Auto und wir gehen zu Dimitris. Ich erkläre
Massimo,
dass ich ihn heute mal einlade. Da ein frischer Wind weht setzen wir
uns in die Taverne. Dimitris, der sonst immer lacht, sieht heute
traurig aus. Als Massimo bestellen will, sagt Dimitris, dass eigentlich
geschlossen ist. Da Massimo Stammgast ist und schon seit 30 Jahren
regelmäßig nach Plataria fährt,
lädt Dimitris uns
zu einem Drink ein.
Der Vater von Dimitris sitzt am Nebentisch und beginnt ein
Gespräch auf griechisch mit Massimo. Massimo erzählt
mir,
dass heute die Mutter von Dimitris gestorben ist. Daher also die
düstere Stimmung in der Taverne.
Dimitris verlässt die Taverne. Nach und nach kehren
Männer
ein, die dem Vater von Dimitris ihr Beileid aussprechen. Alle setzen
sich an einen Tisch und es wird Kaffee und Gebäck serviert -
kein
Alkohol. Ich komme mir etwas deplaziert vor.
Nachdem wir ausgetrunken haben, verlassen wir bedrückt die
Taverne.
Da Massimo morgen nach Italien fahren will, beschließen wir
die
Zeit zu nutzen, um an seiner Biografie weiter zuarbeiten. Massimo kauft
noch eine Flasche Retsina im Supermarkt, ich hole den Laptop.
Als ich an Bord komme, hat er bereits etwas gekocht und lädt
mich
ein. Es gibt Cordon-Bleu, Tomaten und Bohnen-Salat. Dazu gibt es
Retsina. Während des Essens unterhalten wir uns über
seine
Geschäfte. Er erklärt mir den Unterschied von Fellen
und
Pelzen und wie er sein Geschäft aufgebaut hat.
Anschließend erzählt er weiter aus seinem Leben und
sagt
mir, dass er das noch Niemanden anvertraut habe. Das kann ich gut
verstehen. Für den Roman darf ich Alles verwenden, denn
Namen
und Ortschaften werden geändert.
Gegen 18 Uhr bin ich wieder zuhause, Zeit zum Haarewaschen.
|
|
|
|
|
|
|