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3. Mai 2009


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Den
Vormittag
verbringe
ich damit, Koffer und Tasche zu leeren. Meine
Pflanzen sind
liebevoll gepflegt worden, ich gieße sie und
entferne ein
paar
verwelkte Pflanzenteile. Überhaupt wundere ich
mich
darüber,
wie wenig verstaubt meine Wohnung ist. Ich hatte
die
Horror-Vorstellung, das alles voller Spinnweben
ist.
Um 16.00 Uhr gehe ich zu meiner Tochter. Sie wohnt
in der gleichen
Straße wie ich. Meine beiden Ekelkinder stehen am
Zaun im
Vorgarten.
Als sie mich sehen, rennen
sie laut brüllend um die Ecke. "Omi ist da! Omi
ist da!!!"
Im Garten stehen alle meine Kinder und singen mir
ein nettes
Ständchen.
Ich bin völlig gerührt, nehme sie alle
nacheinander
in die
Arme. Sie haben ein Grill-Fest vorbereitet.
Leider ist das Wetter schlecht. Zwischendurch
regnet es. Doch wozu gibt
es Regenschirme.
Hin und wieder lachen wir herzhaft über die
Kommentare:
"Ich glaube, die Wolken lichten sich" oder "Die
Sonne
kommt durch ..."
Nein, unsere fröhliche und ausgelassene Stimmung
wird dadurch nicht getrübt.
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4. Mai 2009
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Endlich!
Um
10.00
Uhr
kommt der Techniker, um den Telefon- und
DSL-Anschluss wieder frei
zu
schalten. - Er muss in den Keller, ich gehe mit.
Leider liegt der
Anschluss hinter einer Tür, die ich mit meinem
Schlüssel
nicht öffnen kann. Der Hausmeister muss her. Ich
renne zum
Nachbarhaus, klingele, doch der Hausmeister
scheint nicht da zu sein. -
Hilfe!!!
Der Techniker sagt, ich müsse einen neuen Termin
ausmachen und
verabschiedet sich. Ich bin fast am Heulen!
Liebe Fans, das ist der Grund, warum die letzten
Seiten dieses
Tagebuches erst jetzt im Web erscheinen. |
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Resümee
über
meinen Aufenthalt in Plataria
Sechseinhalb Monate in Griechenland - eine lange
Zeit!
Mit nur einem Koffer kam ich hier an. Wenn ich mit
einem Auto hier her
gefahren wäre, so wäre dieses bestimmt prall
gefüllt
worden mit vielen kleinen Annehmlichkeiten,
die das Wohnen
gemütlicher gestalten.
So musste ich mich bescheiden, wenig Kleidung und
ein guter
Korkenzieher ...
Es ist erstaunlich, ich bin gut damit zurecht
gekommen.
Bis Anfang Januar war das Wetter in Plataria recht
gut, danach war
es ungemütlich, kalt und regnerisch. Selbst
die
Griechen
sagen, dass dieser Winter besonders schlecht war.
Doch es gab immer
wieder Stunden und Tage, die sehr schön waren und
über die
ich mich dann besonders gefreut habe.
Griechenland im Winter - der Vorteil lag darin,
dass alles recht
gemütlich und gelassen vor sich ging. Ich hatte
den Strand und
das
Meer für mich allein. Wenn ich eine Taverne
aufsuchte, wurde
mir
viel Aufmerksamkeit geschenkt und ich lernte nette
Menschen kennen.
... und
die Schlangen haben sich an den Winterschlaf
gehalten!
Auch
Mücken gab es keine! |
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"Siga,
siga"
- immer mit der Ruhe...
"Siga, siga" heißt wörtlich übersetzt
"langsam,
langsam" bedeutet aber auch "immer mit der Ruhe",
"reg dich nicht auf",
"Morgen"...
Mit dem Wort "Morgen" könnte auch
"Irgendwann"
gemeint
sein ...
Im griechischen Wortschatz gibt es keine genaue
Zeitangabe. Wenn sie
sich verabreden, sagen sie "gegen 13.00 Uhr" -
"Punkt 13.00 Uhr" kennen
sie nicht und 5 Minuten dauern häufig 30 Minuten.
Man muss
also
etwas Geduld aufbringen und keinesfalls sauer
sein. Die Griechen sind
schließlich auch nicht sauer, wenn wir uns
verspäten. Sie
warten geduldig, beherrschen die Kunst des
Wartens; und die besteht
darin, in der Zwischenzeit etwas Anderes zu tun.
... und so plaudern sie, während sie warten, mit
anderen
Menschen,
beantworten ihre E-Mails oder telefonieren ...
Locker bleiben "Chalarosse" - die Griechen sind
wahre
Lebenskünstler, können improvisieren - Planung und
Hektik
sind bei ihnen Fremdwörter ...
Es ist eine griechische Lebensweisheit:
"Was
du
heute kannst
genießen, verschiebe keinesfalls auf morgen!"
Diese Gelassenheit hat sich auf mich übertragen
und ich werde
versuchen, sie in mir zu bewahren. |
In
Plataria war ich,
um ungestört meine Romane schreiben zu können.
... und das Reise-Tagebuch! - Wenn ich vorher
geahnt hätte,
wie
zeitaufwendig das werden würde, hätte ich es wohl
nicht
umgesetzt. Doch im nachhinein, bin ich froh
darüber. Es war
auch
eine gutes Schreibtraining, bald merkte ich, dass
das Texten viel
flüssiger und lockerer wurde.
Dies ist nur ein Reise-Tagebuch und kein
Informations-Portal
über
Griechenland. So gut ich konnte, habe ich
recherchiert und Texte, Fotos
mit entsprechenden Informationen bereichert, auch
das war recht
zeitaufwendig. Wer mehr wissen möchte, kann über
Google
danach zu suchen.
Wer Fehler entdeckt - ich würde mich freuen, wenn
man mir das
per
Mail mitteilt.
Die positiven Rückmeldungen meiner Fans waren sehr
wohltuend
und
feuerten mich regelrecht an, mein Bestes zu geben.
Vielen Dank, an Alle, die mich begleitet haben ...
und ein letzter Gruß.
Heute
ist der
12. Oktober 2009, also ein halbes Jahr
nach meinem
Aufenthalt in
Plataria und immer noch erhalte ich nette
Rückmeldungen von
Surfern, die das Reise-Tagebuch gelesen haben.
Hier eine Nachricht über die ich mich besonders
gefreut haben:
"Liebe Frau Lendt,
normalerweise putze und scheure ich das Haus am
Samstag. Ich tat gar
nichts, ich las und las und las ...
Was mir an Ihren Berichten so sehr gefallen hat,
ist diese Liebe zu
Details wie Pflanzen, Tieren der Natur,
Menschlichkeit. Kein Tag war
langweilig zu lesen, kein Tag war mit
historischen
Informationen
vollgestopft, sondern nur MIT LEBEN einfach
wunderbar." |
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Griechenland, ich komme wieder!!!
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