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7. April 2009
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Es
geht
weiter, auf
nach Korfu. Ich packe meine Umhängetasche, belege ein paar
Brote
mit
Wurst und Käse. Frühstücken will ich an Bord
der
Fähre.
Um 9.30 Uhr gehe ich zum Taxistand, der Fahrer ist nett und
fährt mich nach Igoumenitsa zum Fährhafen. Das Ticket
kostet
8.00 Euro, die Fähre ist schon da und ich gehe die Treppe zum
Sonnendeck hoch.
Die Fahrt nach Korfu dauert 1 1/2 Stunden. Die Sonne scheint, es ist
fast windstill und leichter Nebel taucht die Küste des
Festlandes in
ein diffuses Licht. Nach etwa einer Stunde kann ich an der
Küste
von Korfu einzelne
Häuser erkennen. Eine alte venezianische Festung trohnt
majestätisch auf
einer Landzunge.
alte
Festung vor Kérkyra
Pünktlich läuft die Fähre in
Kérkyra ein und
schon bald habe ich wieder festen Boden unter den
Füßen.
Doch wo ist der Ausgang vom Hafen. Ein paar Schritte hin, ein paar
Schritte her und wieder zurück. Aha! Gefunden.
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Vor
dem
Café
Nautica setze ich mich hin und warte auf Bertel. Er kommt
auch bald und wir fahren zur Marina in Gouvia, das ist ein paar
Kilomter nördlich von Kérkyra. Dort liegt das
Segelboot VoBe,
das für
die kommende Segelsaison überholt wird. Die Marina liegt in
einer
schönen Bucht. Vor hohen Bergen gibt es kleine Inseln, das
Panorama
ist traumhaft.
Marina
Gouvia in Korfu
So viele Segelboote habe ich noch nie gesehen. Die VoBe liegt
aufgebockt an der Marina. Oben an Bord sehe ich noch Jemanden, der
jetzt die Leiter hinunter steigt. Es ist Fredl, von dem mir Bertel
schon
erzählt hat. Beide sind Österreicher und ich muss
mich erst
einmal an den Dialekt gewöhnen, verstehe nur die
Hälfte. Nach
einer netten Begrüßung, muss ich eine wackelige
Leiter
hochklettern, um mir das Schiff anzusehen. Ein bißchen mulmig
ist
mir schon dabei. Es ist ein schönes Schiff, doch da es gerade
gewartet und gründlich gereinigt wird, liegen überall
Werkzeug, Ersatzteile, Putzlappen und Schrubber herum.
Bertel ist der Skipper und repariert alles selbst. Daher fährt
er
zur Zeit jeden Tag ca. 35 km von Agios Nikolaos - wo er wohnt - nach
Gouvia.
Fredl hat selbst ein Segelschiff an der Marina von Petriti liegen und
hilft Bertel bei der Arbeit. Beide sind sehr erfahrene Segler
Nachdem ich das Schiff angesehen habe, wollen die Beiden eine Pause
einlegen und wir gehen in dem nächsten Café ein
Bier
trinken. Danach wird weiter gearbeitet. Ich sitze ziemlich nutzlos auf
dem Oberdeck und sage zu Bertl, dass ich gerne mithelfen
würde.
Wenig später erhalte ich Anweisungen, was ich tun kann. Ich
darf
das Deck schrubben. Schiffsjunge Gundula meldet sich zur Stelle nimmt
einen Schrubber und legt los. Es bringt richtig Spaß bei dem
schönen Wetter und mit Wasser plantschen mag ich sowieso gern.
Gleich
links neben uns sehe ich,
wie ein Segelschiff mit dem Kran vom Bock geholt und in das Hafenbecken
getragen wwird. Das ist spannend.
Der Kran lenkt einen großen Haken, an dem drei Ketten mit
kleineren Haken hängen über das Schiff. Weitere
Helfer
befestigen an den Haken zwei breite Bänder, die unter das
Schiff
hindurchgeführt werden und auf der anderen Seite ebenfalls an
den
Haken befestigt werden.
Es sieht aus, als ob das Schiff in einer Wiege liegt.

Vorsichtig trägt der Kran das Segelschiff in das Hafenbecken.
Anschließend werden die zwei Bänder wieder
abgenommen.
Das
spielte sich innerhalb recht kurzer Zeit ab. |
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Gegen
15.30
Uhr wird
die
Arbeit niedergelegt und wir wollen nach Petriti fahren. Bei dem Auto
von Bertel sind die Rücksitze runtergeklappt, damit er
Werkzeuge, Kisten, Leitern ... darin unterbringen kann.
Wir sind aber drei Personen.
Kurzentschlossen steigt Fredl in den Kofferraum und macht es sich dort
gemütlich. Ich darf vorne neben dem Fahrer sitzen.
Fredl
im Kofferraum
Und so fahren wir 35 km, zunächst durch Kérkyra.
Die
schmale Straße führt dann zum
größtenteil direkt
an der
Küste entlang. Da Bertel wegen der schlechten
Straßenverhältnisse nur langsam fahren kann,
zwischendurch
auch warten muss, um größere Autos oder Laster, die
entgegenkommen, durch zu lassen, komme ich in
den Genuss einer wunderschönen Aussicht auf die Küste
und das
Meer.
In Agios Nikolaos (nahe von Petriti) hat Bertlel seit zwei
Jahren ein zweigeschossiges älteres
Haus, das nach und nach renoviert wird. Es liegt am Hang. In
der oberen Etage stellt
er mir eines der Zimmer zur Verfügung. Ich trage erst mal
meine
Tasche nach oben. Die Räume sind angenehm. Der durchgehende
Terrazzo-Boden und die weiß gestrichenen Wände, die
spartanische Einrichtung, wirken beruhigend, vermitteln mediterranes
Flair.
In jedem der vier Zimmer, die nach Osten ausgerichtet sind,
gibt es
Fenster-Türen,
durch die man auf den Balkon gelangt. Ein paar Blumenkübel
stehen
dort; die Aussicht auf die hügelige grüne Landschaft
ist sehr
malerisch. Weit unten ist das Meer zu sehen.
In der geräumigen Diele stehen ein großer Holz-Tisch
und
bequeme Holz-Stühle mit Lederpolstern. Dahinter, an der Wand
steht
ein Schreibtisch mit einem bequemen Drehstuhl. An den Wänden
kleben
Seekarten und an der Decke hängt ein altertümlicher
Ventilator.
Bertel öffnet das Fenster in der Diele, und ich stelle zwei
Flaschen
Rotwein auf den Tisch. Wir trinken
gemeinsam ein Glas miteinander. Anschließend fahren wir
in ein Café, das auch einen Mini-Markt hat. Bertel kauft
dort
einen kleinen Kochtopf und gibt ihn mir, damit ich Wasser
für Tee kochen kann. Das finde ich richtig nett und freue mich.
Wir setzen uns mit dem Kochtopf an einen der Tische und trinken Bier.
Bertel und Fredl sind beide sehr nett und höflich. Wir
verstehen
uns gut und albern herum.
Biertrinken
mit Kochtopf
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