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30. November
2008


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In
Plataria ist weit und breit noch nichts von der Adventszeit zu sehen.
Nur in einzelnen Geschäften in Igoumenitsa habe ich
weihnachtliche
Schaufenster-Auslagen gesehen. Stimmt nicht ganz. Gleich in meiner
Nachbarschaft ist ein exklusives Möbelgeschäft
"La Casa" mit
sehr
gepflegtem Ambiente und interessanten Möbel- und
Wohn-Accessoires. Schöne Musik, offener Kamin; am liebsten
hätte ich den Laden leer gekauft. Mein Geld langte jedoch
gerade
mal für ein paar Kerzen
und ein wenig weihnachtlichen Schmuck.
Die Griechen ehren und feiern das Osterfest mehr als Weihnachten.
Da gibt es auch Lammbraten vom Spieß! - Darauf freue ich mich
schon.
Ist schon eigenartig, es ist warm, die Sonne scheint, Ginster
und wilde Narzissen blühen schon. Augusta meinte, die
blühen
sonst erst Januar/Februar. Dieser Winter sei besonders milde. - Das ist
mir nur recht.
Die heiß geliebten Lebkuchen und Domino-Steine
fehlen mir schon ein bißchen. Morgen starte ich den zweiten
Versuch in Igoumenitsa, die Brille beim Optiker reparieren zu lassen.
Vielleicht gibt es ja doch irgendwo weihnachtliches Gebäck
oder
sogar Marzipan. Seufz!
Oder ich fahre mal nach Iónannia, das ist eine
größere
Stadt, in der es sicherlich auch deutsche Literatur zu kaufen gibt.
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1. Dezember
2008


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Heute
bin ich mal in Richtung Sivota
an der Küste entlang gegangen.
Um diese
Jahreszeit ist es hier besonders schön. Der Campingplatz
"Nautilos" hat geschlossen. Blaues Meer, weiße
Kiesel und
Sonne,
die die Farben intensiviert. In das Rauschen des Meeres stimmen hin und
wieder Glocken der Kühe mit ein; sie haben Ausgang, suchen
nach
leckerem Futter in den Hängen der Küste. Es ist wie
Meeresstimmung in den Alpen.
Wie gut, dass ich die Wanderstiefel angezogen habe, so kann ich
unbeschwert über Kiesel und Geröll gehen, entdecke
malerische Küstenabschnitte.
Völlig entspannt gehe ich die Küstenstraße
zurück,
schneide mir unterwegs ein paar Zypressen- und Kiefernzweige ab, die
ich in eine Bodenvase stellen und weihnachtlich schmücken
werde.
In einer Nebenstraße sehe ich "Perseus", den kleinen
Hundestrolch. Er lebt also noch, liegt zusammengerollt mitten auf der
Straße. Er schaut mir in die Augen, spürt mein
Mitgefühl, entrollt sich und kommt schwanzwedelnd auf mich zu.
Als
ich mich abwende, begibt er sich wieder auf seinen Sonnenplatz.
Wahrscheinlich hat er sich mit "Athene" heftig gestritten. Schade, es
sah so rührend aus, wie zärtlich die beiden
miteinander
umgingen. |
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