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20.
März 2009
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Die
letzten
Tage war
das Wetter sehr ungemütlich. Auch heute regnet und
stürmt es.
Um 16 Uhr gehe ich mit meinem Laptop zu Massimo auf das Boot. Wir
wollen
mit der Biografie beginnen.
Im Salon ist es warm und gemütlich. Massimo bietet mir Kaffee
an,
und ich zeige ihm erst einmal das Reise-Tagebuch. Er sieht sich den
Eintrag über die misslungene Bootsfahrt an, schmunzelt ab und
zu.
Dann wird gearbeitet. Ich lasse Massimo erzählen, frage nach,
lasse mir die italienischen Namen aufschreiben. Er beginnt mit knappen
Worten seinen wirklich spannenden Lebenslauf zu schildern. Ich tippe
Alles direkt in Rohform ein. Es bringt Spaß, da Massimo
konzentriert dabei ist. Zwischendurch entwickeln sich interessante
Dialoge. Mitunter ist es sehr traurig, was er erzählt und ich
halte dann inne, warte bis er weiter erzählt.
Bis 19 Uhr wir intensiv gearbeitet, einen Teil seiner Geschichte
habe ich aufgeschrieben. Massimo geht in die Kombüse und
richtet etwas
zu
Essen her. Brot, Schafskäse, Tomaten, Taramas, dicke Bohnen,
dazu
gibt es guten italienischen Rotwein. Draußen gewittert es,
der
Regen prasselt an die Fenster.
Wir sitzen noch lange zusammen und unterhalten uns. Massimo ist ein
amüsanter Gesprächspartner und auch er freut sich
über
meine Gesellschaft. Morgen wollen wir weiter arbeiten. Danach muss
Massimo geschäftlich für ein paar Tage nach Italien,
kommt
aber wieder zurück nach Plataria.
Eines ist mir jetzt schon klar geworden. Es lohnt sich einen Roman
über sein Leben zu schreiben. Über den armen und doch
reichen Massimo, über dubiosen Fell-
und Pelzhandel, über die mafiosen Gepflogenheiten der
italienischen Ärzte, über Krawalle und Mord und
über
eine große Liebe…
Seine Eltern sind mit ihm und drei weiteren Geschwistern nach dem
6-Tage-Krieg von Haifa nach Italien geflohen. Da war Massimo 15 Jahre
alt. In Italien hat er die meiste Zeit seines Lebens verbracht. Dort
lernte er sehr früh bei einem Freund alles über Felle
und
Pelze, wie man sie gerbt und zuschneidet. Arbeitete drei Jahre in der
Pelzwerkstatt seines Vaters.
Mit Zwanzig machte sich Massimo selbständig. Sein
Start-Kapital
betrug etwa 20 DM. Er pendelte zwischen Milano, Frankfurt und Kastoria,
alles Städte in denen der Pelzhandel damals florierte.
Durch einen großen Deal in Griechenland, konnte er in seinem
Geschäft in Mailand viele Pelzmäntel verkaufen und
wurde
sehr reich.
Massimo und seine Frau beschlossen, alles zu verkaufen, ein neues Boot
zu kaufen und nicht mehr zu arbeiten. Sie wollten die Welt mit dem Boot
kennen lernen. Sie konnten von den Zinsen leben.
Doch dann kam ein schlimmer Schicksalsschlag. Massimo war 40, seine
Frau erst 35 Jahre alt, als festgestellt wurde, dass sie Krebs
hat. Der Arzt hat ihr nur 10 – 15 Tage zu leben
gegeben.
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Heute Nachmittag hat der 1.000
Besucher
diese Website gelesen.
Für die, die es noch nicht wissen:
Jeder Besucher wird von dem Counter nur 1 x gezählt, er merkt
sich
die IP-Adresse des jeweiligen Computers.
Über Google
"Analytics"
bekomme ich sehr spezielle Ergebnisse über die Zugriffe und
aus
welchen Ländern die Surfer kommen.
Aus 29 Ländern der Welt wird die Website besucht. Die meisten
kommen aus Deutschland, dann folgt Griechenland und der Rest der Welt.
Durchschnittlich bleiben die Surfer 21 Minuten und lesen 6 Seiten.
Das ist sehr viel für eine Website.
Seit das Reise-Tagebuch
Griechenland-Plataria im Web zu finden ist, haben sich die
Zugriffe von durchschnittlich 900 im Monat auf 7.100 erhöht.
Heute Abend haben Sturm und Regen nachgelassen. Es ist jetzt 23 Uhr und
wie jeden Abend gehe ich, bevor ich ins Bett falle nach
draußen,
trinke den Rest des Weines, rauche eine Zigarette und schaue das Meer
und
den Himmel an. Das ist zu einem Ritual geworden.
Ich wünsche euch Allen eine angenehme Nacht. |
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