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30. April 2009
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Die
Frikadellen
sind
gebraten, der Tzatziki steht im Kühlschrank, der
Dressing
für
den Salat auch. Dummerweise habe ich den Leuten,
die ich eingeladen
habe, nur gesagt: "... am späten Nachmittag".
Leider können die Menschen, die mir sehr ans Herz
gewachsen
sind,
nicht kommen. Bertel und Fredl sind auf Korfu ...
Massimo ist zur Zeit
in Italien ... die Besitzer der Tavernen müssen
arbeiten und
Adorno ist in
der Versenkung verschwunden ...
Ich stelle den Gartentisch und vier Stühle auf den
Rasen vor
meiner
Terrasse, da dort am längsten die Sonne scheint.
Einen zweiten
Tisch für Teller, Gläser und Besteck, stelle ich
in
den
Schatten auf die Terrasse. Alles erledigt!
Es ist erst 14.00 Uhr und ich setze mich in kurzen
Hosen und T-Shirt
mit einem Roman in die Sonne, lese, trinke Kaffee
dabei. So ab 16.00
Uhr schaue ich ab und zu auf die Promenade, ob
vielleicht schon Jemand
kommt. - Nein! Wie gut, dass ich den spannenden
Roman habe. Ich lese
weiter. Der Himmel bewölkt sich und ein kühler
Wind
weht. Ich
ziehe mich um. Lange Hose und eine Strickjacke.
Dunkle Wolken bewegen
sich in Richtung Plataria. Das sieht gar nicht gut
aus. Hoffentlich
kommt kein Gewitter.
Vorsichtshalber stelle ich den Tisch und die
Stühle unter das
Terrassendach, lese dort weiter und warte. Schon
18.00 Uhr und es kommt
Niemand. Inzwischen habe ich Hunger und fülle mir
einen Teller
voll, esse. Ich warte und warte, schaue oft auf
die Promenade. Gegen
21.00 Uhr gebe ich auf. Räume alles weg, verziehe
mich in
meine
Wohnung. Bin sehr traurig.
Doch ich gehöre nicht zu den Menschen, die jetzt
anfangen zu
schimpfen. Ich weiß ja gar nicht, was meine
Freunde
für
Gründe haben, das sie nicht kommen. Nach dem
Motto: "Erst
fragen,
dann schießen." Traurig bin ich trotzdem, zappe am
Fernsehgerät, da kommt aber nichts Gescheites.
Da klopft es an der Terrassentür. Ich öffne sie
und
draußen stehen Barbara, Jean und Wolfgang!!! - Ich
bin
richtig
gerührt und sage es auch. Schnell baue ich die
Stühle
wieder
auf, hole Kerzen und stelle sie auf den Tisch.
Barbara erzählt mir, dass sie gerade umgezogen
ist, weil der
alte
Mietvertrag ausgelaufen ist (na, ja, Barbara war
noch nie
pünktlich). Sie hatte viel zu tun und Jean hat
Probleme mit seinem Schiff. - Das war also der
Grund.
Inzwischen ist es sehr kühl geworden und ich hole
ein Paar
Decken.
So geschützt, werden endlich die Frikadellen
verspeist und wir
trinken Rotwein dazu.
Als Barbara hört, dass ich Nachts mit dem Taxi zur
Fähre
fahre, bietet sie mir an, dass sie mich fährt. Das
ist richtig
lieb. Irgendwann verabschieden sich die drei, wir
wollen in Verbindung
bleiben.
Das war doch noch ein netter Abend und ich falle
bald
müde ins Bett.
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1. Mai 2009
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Vormittags
hatte
ich
meine Sachen schon mal sortiert und den Koffer
gepackt. Rosanna hat
eine Waage und ich wiege erst mich - 55 kg - dann
nehme ich den Koffer
in die Hand - gesamt 75 kg - Juhuu! 20 kg Koffer
sind erlaubt. Das
Handy klingelt, es ist Bertel! Er wünscht mir eine
schöne
Heimreise und würde sich freuen, wenn ich wieder
mal zu ihm
kommen
würde. Das freute mich natürlich.
Am Nachmittag fahre ich nach Igoumenitsa, will ein
paar Kleinigkeiten
kaufen und Geld abheben. Um 20.30 Uhr fähr ein Bus
nach
Plataria,
ich habe noch eine Stunde Zeit und setze mich in
der Nähe des
Bus-Bahnhofes in ein Cafe.
Kurz nach Acht hole ich mir eine Fahrkarte. Vom
Bus-Bahnhof aus kann
ich auf den Hafen blicken und sehe einen
Sonnenuntergang, der
unbeschreiblich schön ist und ich habe die Kamera
nicht
mitgenommen.
Es ist, als ob auch der Himmel mir noch ein
Abschiedsgeschenk machen
möchte. Hinter hellen graublauen Wolken geht die
Sonne unter,
färbt den Himmel Orange bis Rot und als die Sonne
weiter
sinkt,
wird das Meer von der Sonne vergoldet. Es sieht
grandios aus. Ich
schaue zu bis die Sonne ganz verschwunden ist.
Inzwischen ist es 20.30
Uhr und der Bus fährt los. Da er ja auf der
Küstenstraße bis Plataria fährt, sehe ich,
die ohnehin
schon interessante Küste und den wunderschönen
Himmel.
Als ich aussteige, renne ich schnell nach Hause,
um vielleicht doch
noch etwas von dieser zauberhaften Atmospähre
einzufangen.
Schnappe mir die Kamera und laufe auf die Marina.
Der Himmel ist zwar
nicht mehr so schön, wie ich ihn in Igoumenitsa
gesehen habe,
aber
es hat sich gelohnt. |
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Anschließend
esse
ich die Reste von gestern, räume auf, wasche ab
und
verstaue
die restlichen Sachen in meine Tasche.
Verabschiede mich von Rosanna
und ihrem Mann. Ich habe mich in dieser
Ferienwohnung sehr wohl
gefühlt. Mein Gepäck steht bereit.
Schlafen kann ich allerdings nicht. Bin viel zu
aufgeregt und habe
deswegen heute nacht noch weiter am Tagebuch
geschrieben. Um 3.30 Uhr
holt mich Barbara ab.
Liebe treue Fans, die fast täglich dieses Buch
gelesen haben -
ich
danke euch! Es ist ein schönes Gefühl, zu erleben,
wie Andere
an meinen Berichten, Anekdoten, Misserfolgen ...
teilhaben.
Am Montag, 4. Mai bekomme ich in Göttingen einen
neuen
Telefon-
Anschluss und DSL. Werde dann über meine Heimreise
berichten
und
noch so eine Art Resümee über den Aufenthalt in
Plataria
schreiben.
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